Dieselaffäre – Experten fordern Nachrüstung
VW, aber auch Porsche, Audi und Daimler sollen jahrelang bei ihren Dieselfahrzeugen getäuscht haben: Eine bestimmte Software sorgte dafür, dass Grenzwerte für Abgase nur auf dem Prüfstand, nicht aber auf der Straße eingehalten werden.
Millionen Dieselbesitzer sind betroffen. Kommenden Monat wird ein ausstehendes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu Fahrverboten in deutschen Innenstädten erwartet.
Doch laut Experten könnten Nachrüstungen im Bereich der Hardware Fahrverbote verhindern. Das Verkehrsministerium lehnte diese Maßnahme jedoch ab. Ausgerechnet ein Gutachten im Auftrag der Bundesregierung spricht nun doch für die Erweiterung sogenannter SCR-Katalysatoren für Dieselfahrzeuge. Dabei sorgen die sogenannten SCR-Katalysatoren dafür, dass die giftigen Stickoxide um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Diese Technik ist nicht neu und wird bereits in vielen Fahrzeugen zur Emissionsreduzierung eingesetzt. Zu Recht wird dieses System daher als effiziente Maßnahme für eine Nachrüstung angesehen. Die Kosten für eine Nachrüstung belaufen sich auf rund 1300 Euro.
Autohersteller erheben dagegen allerdings erhebliche Einwände. Zum einen erweist sich das System als zu kompliziert für den Einbau. Zum anderen ist zu wenig bis gar kein Platz in den Fahrzeugen vorhanden, um den Einbau vorzunehmen.
Festzuhalten bleibt, dass Autos mit entsprechender Technik einen Eintrag in den Fahrzeugschein bekommen und auf diese Weise auch bei Fahrverboten in die Innenstädte einfahren dürfen und somit von einem Fahrverbot von Dieselfahrzeugen ausgenommen wären.